Dienstag, 20. September 2016

Children should be seen and heard and believed.

Ein anstrengender Tag voller Eindrücke und Informationen neigt sich dem Ende, doch ehe auch wir ins Bett gehen und Energien für den morgigen Tag tanken, wor euch noch kurz über die Erlebnisse des heutigen Tages berichten:
Heute war es endlich soweit - der erste Schulbesuch stand auf der Tagesordnung. Voller Vorfreude und Spannung begaben wir uns auf den Weg zur ALPHA Alternative School. An der Schule wurden wir um 9.00 Uhr herzlich von der Direktorin und Schulrätin empfangen. Zu Beginn stellten wir uns einzeln vor und äußerten Fragen und Wünsche, die wir an den Tag in der Schule hatten. Daraufhin bekamen wir eine ausführliche Erklärung zur Arbeitsweise der Schule, dem Schullaltag sowie vielen weiteren Aspekten. Dann begannen wir, in zwei Gruppen eingeteilt, im Unterricht zu hospitieren. Wir bekamen aufgeschlossene, fröhliche und interessierte Kinder zu sehen, die in freien Unterrichtsformen ihren Aufgaben nachgingen. Sehr beeindruckt neben der sehr positiven und inklusiven Grundhaltung aller Lehrer*innen vor allem von einem Kommittee. Die Arbeit des Kommittees ähnelt dem Ablauf eines Gerichtsverfahrens. Jede/r Schüler*in hat aufgrund eines vorangegangenen Problems, beispielsweise eines Streits, die Möglichkeit dieses einzuberufen. In jenem wird von fünf Schüler*innen, dem Geschädigten und den vermeintlichen "Täter*innen" und der Hilfe des/der Lehrer*in, in der Rolle eines Mediators, eine Lösung gefunden. Der Ablauf ist strikt geregelt. Es gibt eine klare Reihenfolge der Redebeiträge, einen Zeitpunkt für Fragen und ein Protokoll. Der Fokus des Kommittees liegt auf den Fakten des Geschehnisses fern von Emotionen. Das zeigt sich auch in der Gesprächsführung. Nachdem alle zu Wort kamen und die "Abgeordneten" zu einer gemeinsamen Lösung gekommen sind, wird das Kommittee für beendet erklärt.
Anschließend an unsere Besuche in den Unterrichtsstunden,  bekamen wir die einzigartige Möglichkeit, mit dem Großteil des Kollegiums zu Mittag zu essen und Fragen bezüglich der Schule und des Unterrichtablaufs, zu Erfahrungen zu stellen. Hierdurch erfuhren wir eine Menge über die Organisation der Lernprozesse.
Nach weiteren Beobachtungen hielten wir eine Reflexionsrunde ab, in welcher wir uns über erste Eindrücke und unsere inhaltlichen Highlights der bisherigen Tage austauschten, sowie die Möglichkeit hatten offene Fragen zu stellen und Probleme zu lösen.



Ausgelaugt und voll mit diesen Eindrücken war eine Pause mehr als nötig. Diese nutzten wir vor allem mit Sightseeing in Toronto. Auf Grund der Lage der Schule bot sich ein Besuch in Chinatown an.

Etwas erholt konnten wir uns schließlich dem letzten Programmpunkt des Tages widmen. Wir trafen uns mit Jack Pearpoint, einem Wegbereiter der Inklusion und Zukunftsplanung. In einem sehr ergreifenden Vortrag erfuhren wir eine Menge über die Indigene Bevölkerung Kanadas und den Umgang mit ihnen in der Geschichte. Die Kernaussage des Vortrages lautet: "Everyone has a story, listen to it with your heart!"


Voller Vorfreude auf die nächsten Schulbesuche am morgigen Tag verabschieden wir uns für heute von Euch und hoffen auch am morgigen Tag viele verschiedene Stories hören zu dürfen.

Cynthia & Annika


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