Montag, 19. September 2016

Der erste Tag

Was für ein Tag. Den Kopf voller Denkanstöße und neuer Ideen und die Füße müde vom Laufen fallen wir ins Bett. Was ist heute alles passiert?
Wir trafen uns als Gruppe um 9:00 Uhr vor der Ryerson Universität, wo wir mit Kathryn Underwood, Professorin im Bereich "Early Childhood Studies", verabredet waren. Eine dreiviertel Stunde lang erzählte uns die sympathische Wissenschaftlerin einiges über den Bereich, in dem sie engagiert arbeitet. Ihr Augenmerk liegt auf der familiären Perspektive in der vorschulischen Erziehung von Kindern, deren Familien staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Besonders die Mütter fühlen sich teilweise überfordert und eingeschüchtert von den Institutionen. Das soll in Zukunft verhindert werden. Laut Underwood gehen in Kanada nur 1 von 7 Kindern in den Kindergarten. Auf Grund unseres besonderen Interesses an dem Thema erzählt Kathryn Underwood auch noch einiges zu der Geschichte und Situation der indigenen Bevölkerung Kanadas.
Damit wir noch einen besseren Einblick in die Arbeit bekommen, wurden wir durch das "Research & Experimental Learning Lab" geführt. Spätestens nach dem Besuch der fantastischen Lernräume für Kinder waren wir von der guten Arbeit der Organisation überzeugt.



Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir mit der Metro weiter um das Toronto District School Board zu besuchen, wo uns Helen Fisher das Programm "Model Schools for Inner Cities" näherbrachte. Im Großen und Ganzen könnte man sagen, dass es darum geht, besonders Familien mit geringem Einkommen in Vororten zu entlasten, indem man die Schule zu einem sozialen Zentrum macht, in der sowohl gelernt, als auch Arztbesuche unternommen oder gespielt werden kann.
Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Jake Zwart aus der "Oklahoma Christian Home Education Consociation", mit dem wir uns anschließend im Park über das Konzept des Homeschoolings unterhielten. In Kanada das Unterrichten der eigenen Kinder zu Hause nicht nur legal, sondern wird sogar vom Staat finanziell unterstützt.


Die letzte Veranstaltung, an der ich an dem Tag teilgenommen habe, bot den goldenen Abschluss. In einem Seminar von Noah Kenneally, das sich mit dem Konzept der Kindheit in unterschiedlichen Ländern und Kulturen beschäftigt, hatten wir die Möglichkeit mit anderen Studierenden der Universität ins Gespräch zu kommen und uns auszutauschen. Einige interessante Erkenntnisse sind dabei entstanden. Ich war sehr verblüfft, als ich hörte, dass in Kanada ein/e Lehrer*in nicht, wie in Deutschland üblich, eine Klasse mehrere Jahre betreut, sondern nur für einen Jahrgang, ein bestimmtes Alter verantwortlich ist und somit eine Klasse jedes Jahr komplett neue Lehrer*innen bekommt. Die kanadischen Studierenden, mit denen ich mich austauschte, teilten meine Meinung, dass das eine ungünstige Situation - sowohl für Kinder als auch Lehrperson - ist.
Es dürfte nicht verwundern, dass nach dem Programm große Erschöpfung angesagt war. Wir brauchen alle unsere Kräfte für morgen.
 
 
 

Übrigens: Ab sofort könnt ihr uns auch auf instagram unter dem Hashtag #mrbb2016 verfolgen.

bis ganz bald.
Annekat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen